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5 Slow Living Ideen, die dein Leben tatsächlich entschleunigen

von | Aug 25, 2024

Als Kind kommt es einem so vor, als ob Samstage eine Ewigkeit auseinanderliegen und die Zeit von Oktober bis Weihnachten ist fast unaushaltbar lang. Als Erwachsene vergehen Jahre dann plötzlich wie Monate und an jedem Silvester hat man das Gefühl, die Jahreszahl hätte sich doch erst gerade geändert. Es fühlt sich an, als würden die Jahre an uns vorbeirauschen und wir fühlen uns überfordert.

Slow Living heisst der Trend, der diesem Phänomen entgegenwirken soll. Was bedeutet das überhaupt? Warum scheint die Zeit eigentlich immer schneller zu vergehen und wie können wir Slow Living in unserem Alltag umsetzen? 

In diesem Beitrag gehe ich diesen Fragen nach und teile 5 Ideen mit dir, die dir dabei helfen können, dein Leben zu entschleunigen und wieder zurück zum Slow Living zu finden. 

Warum vergeht die Zeit im Alter schneller?

Als Kinder leben wir viel mehr im Moment und denken kaum über die Vergangenheit oder Zukunft nach. Das führt dazu, dass wir die Tage viel bewusster leben und sie uns länger vorkommen.

Zusätzlich wird unser Zeitreferenz-Wert mit jedem Jahr grösser. Als 40-jährige machen 5 Jahre nur einen Achtel des gesamten Lebens aus, während als 15-jährige die gleiche Anzahl an Jahren einen Drittel des gesamten Lebens ausmacht. 

Auch wenn wir die Zeit nicht anhalten können (eine Superpower, die ich wahnsinnig gerne besitzen würde) können wir die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, so anpassen, dass wir wieder das Gefühl haben, jeden Moment voll und ganz zu erleben. 

Genau darum geht es für mich beim sogenannten Slow Living: Bewusst Leben. Momente wirken lassen. Entschleunigen.

Da ich, wie erwähnt, die Superpower des Zeit-Anhaltens nicht besitze, habe ich ein paar andere Wege für mich gefunden, um die Zeit, zumindest subjektiv, zu verlangsamen. Hier sind meine besten Tipps. 

Idee 1: Achtsamkeit im Alltag üben

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten und alles, was ist, ohne Bewertung zu akzeptieren. Es geht darum, zu beobachten, was geschieht, und alles anzunehmen, ohne zu urteilen.

Es geht um die Frage „Wie?“

Wie geht es mir jetzt gerade? Wie fühlt sich mein rechter Fuss an? Wie fühlt sich der Stuhl an, auf dem ich sitze? Wie ist die Luft im Raum? Wie ist der Geschmack in meinem Mund? Und so weiter. 

Das klingt alles erstmal einfach, aber es scheint ziemlich schwierig zu sein, Gedanken und Gefühle nicht zu bewerten. Ich frage oft nach dem „Warum“, statt beim „Wie“ zu bleiben. Die Frage nach dem „Warum“ richtet sich an den Verstand und führt so vom Erleben des gegenwärtigen Augenblicks weg. Mit der Frage “Warum” reisen wir gedanklich direkt in vergangene oder bevorstehende Ereignisse. 

Mit etwas Übung wird es aber mit der Zeit immer einfacher im Moment zu bleiben. Die gute Nachricht ist, dass sich Achtsamkeit ganz leicht üben lässt. Du kannst jederzeit und überall damit anfangen und musst überhaupt nichts an der Situation ändern. Du schaust, fühlst, hörst, riechst und schmeckst und akzeptierst die Dinge so, wie sie gerade sind. Die Handlungsphase kommt später. 

Beobachten statt Kontrollieren

Ich dachte immer, dass es beim Achtsam sein darum geht, möglichst gut meine Gedanken zu kontrollieren. Nach ein paar “gescheiterten” Meditations-Versuchen und der näheren Auseinandersetzung mit dem Thema wurde mir klar: Es geht nicht um Kontrolle.

Unser Gehirn ist komplex und es ist völlig normal, dass ständig Gedanken durch unseren Kopf ziehen und wir uns von diesen vom gegenwärtigen Moment ablenken lassen. 

Bei der Achtsamkeit geht es darum, Gedanken nur zu beobachten, nicht näher auf sie einzugehen und sich selbst immer wieder freundlich daran zu erinnern, zurück in den Moment zu kommen.

Achtsam sein hilft wirklich

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit unter anderem positive Auswirkungen auf Stress und Emotionsregulation hat. Sie kann uns helfen, Ängste zu relativieren, lässt uns ruhiger werden und wirkt Gefühlen der Überforderung entgegen.

Wenn wir achtsam sind, konzentrieren wir uns auf unsere aktuellen Handlungen und Erfahrungen, statt im Autopilot zu funktionieren. Auf diese Weise können wir das eigene Verhalten reflektieren und Gewohnheiten bewusst ändern.

Wie können wir Achtsamkeit in unser tägliches Leben integrieren?

Um unser Leben zu entschleunigen, ist es bereits sehr wertvoll, kurze Momente der Achtsamkeit im Alltag zu integrieren. Schon ein paar Minuten innehalten und bewusst wahrnehmen, können Grosses bewirken. 

Hier ein paar Ideen:

  • Nimm einen Gegenstand in die Hand und fühle seine Struktur mit den Fingern. Es kann auch immer der gleiche Gegenstand als Reminder auf deinem Schreibtisch sein
  • Schau dir dein Essen zuerst ganz genau an, bevor du es in den Mund nimmst. Lass es kurz im Mund wirken und kaue es dann etwa 30 Mal
  • Scanne deinen Körper von den Füssen bis zum Kronenpunkt des Kopfs
  • Atme ein paar Mal bis in deinen Bauch
  • Stell dir einen Achtsamkeits-Alarm, der dich immer wieder in einem sanften Ton daran erinnert, im Moment zu sein.

Idee 2: Tagebuch Schreiben

Ein Achtsamkeits-Ritual, dass ich kürzlich für mich entdeckt habe, ist das Tagebuch Schreiben. Die Idee dazu stammt aus einem Buch, von dem ich nicht erwartet hätte, dass es mir dabei helfen würde, mein Leben zu entschleunigen. 

In seinem Buch Storyworthy teilt Mathew Dicks seine unglaublichsten Geschichten mit uns und gibt hilfreiche Tipps für das Erzählen von guten Geschichten. Einer seiner Tipps, um immer wieder Ideen für neue Geschichten zu haben, ist die Momentaufnahme von alltäglichen Ereignissen, die uns in irgendeiner Weise bewegen. 

Nebenbei erwähnt er auch, dass ihm dieses Ritual hilft, sein Leben zu entschleunigen. Wochen würden sich wie Monate anfühlen, schreibt er. An dieser Stelle musste ich das Hörbuch kurz pausieren.

Ich war fasziniert von dieser einfach umsetzbaren Idee, die ein grundlegendes Problem lösen könnte; und so schreibe ich nun seit einigen Monaten jeden Abend kurz auf, was ich am Tag erlebt habe. Bereits jetzt kann ich bestätigen, dass dieses Ritual hilft, meinen Tag bewusster zu erleben und zu verarbeiten. 

Meine Wochen fühlen sich zwar noch nicht wie Monate an, aber ich habe wirklich den Eindruck, dass meine Tage länger sind als vorher. Wenn ich es einmal (oder öfters) vergesse meinen abendlichen Eintrag zu erfassen, fühle ich mich unruhiger, kann weniger klar denken und die Tage zerfliessen zu einer einheitlichen Masse namens Alltag. 

Es gibt Tage (ziemlich viele davon), an denen ich im ersten Moment keine Ahnung habe, was ich aufschreiben soll. Was ist an einem normalen Arbeitstag im Büro und am üblichen Abendritual zu Hause schon erwähnenswert? Wenn ich mir aber etwas mehr Zeit nehme, taucht plötzlich immer etwas auf, dass doch interessant oder speziell schön war an dem Tag.

Manchmal ist es ein spanndendes Gespräch mit einem Arbeitskollegen, manchmal das besonders leckere Abendessen, das ich selbst gekocht habe oder die magische Morgenstimmung auf dem Weg zur Arbeit.

Mach’s dir einfach

Wenn wir neue Gewohnheiten in unseren Alltag einführen wollen, ist es wichtig alle Hürden für das Vorhaben so gut wie möglich zu beseitigen. Für das tägliche Tagebuch Schreiben ist es für mich z.B. wichtig, dass ich es möglichst schnell und von überall machen kann. Ich schreibe es deshalb in meinem Lieblings-Organisationstool Notion. So kann ich von meinem Handy jederzeit mit wenigen Klicks darauf zugreifen und das Datum und meine Vorlage werden automatisch eingefügt. 

Ich habe mir eine Vorlage mit den Rubriken Erzählenswert, Erkenntisse und Dankbarkeit erstellt. Diese Überschriften geben mir ein wenig Orientierung beim Schreiben. Um dir den Einstieg ins tägliche Schreiben zu erleichtern, stelle ich dir meine Vorlage gerne zur Verfügung. Falls du sie nutzen möchtest, hinterlass mir hier deine E-Mail Adresse und ich schicke dir den Link zur Vorlage kostenfrei zu. 

Ausmisten

Idee 3: Zuhause Ausmisten

Die meisten Menschen fühlen sich in einer aufgeräumten Umgebung glücklicher, entspannter und können sich besser konzentrieren. Es ist also nicht erstaunlich, dass Aufräumen und Minimalismus zu einem riesen Trend geworden sind. Ich habe mich ebenfalls intensiv mit dem Thema Aufräumen beschäftigt und mich gefragt, ob das ganze eigentlich auch wissenschaftlich erforscht ist. Tatsächlich habe ich ein paar Studien gefunden, die darauf hinweisen, dass sich Unordnung auf unser Wohlbefinden und sogar unser Verhalten auswirken kann.

Ablenkung durch Chaos

Zwei Psychologen der Cornell University in New York liessen Versuchspersonen Gesichtsausdrücke von Schauspielern benennen und fanden dabei heraus, dass ein unübersichtlicher Bildhintergrund dazu führt, dass die Personen länger brauchten um den Gesichtsausdruck zu erkennen.

Die Forscher ziehen den Schluss, dass das Chaos im Bildhintergrund die Versuchspersonen abgelenkt hat und es ihnen deshalb schwerer gefallen ist, auf das Gesicht zu fokussieren. Offenbar ziehen unruhige Bilder unsere Aufmerksamkeit auf sich, sodass es uns schwerer fällt, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. 

Ganz allgemein kann man also festhalten, dass eine ruhige, geordnete Umgebung dazu beitragen kann, dass wir uns besser konzentrieren und dadurch achtsamer sein können.

Visueller Clutter

Unaufgeräumte Dinge oder Dinge, die repariert werden müssen, lösen bei jedem Anblick das Gefühl aus, das wir etwas tun müssen. Sie erinnern uns ständig daran, das noch etwas erledigt werden muss, schreien sozusagen: Mach etwas mit mir.

Es ist so, als hätten wir eine To Do Liste in der ganzen Wohnung verteilt und dadurch haben wir ständig das unruhige Gefühl, dass noch etwas erledigt werden muss.

Wie entsteht Unordnung?

Unordnung entsteht nicht, weil wir zu faul zum Aufräumen sind oder unsere Wohnung zu klein ist. Oft entsteht sie, weil wir kein gutes Ordnungs-System haben. 

Einer der hilfreichsten Aufräum-Tipps war für mich die Idee von Marie Kondo, dass jeder Gegenstand ein Zuhause braucht. Das Zuhause kann eine Schale für den Schlüssel, eine Schublade für Papierkram oder ein Döschen für Büroklammern sein.

Chaos entsteht, wenn nicht klar ist, wo ein Gegenstand eigentlich hingehört. Die Schere wandert dann von der Küchenablage zum Bürotisch und landet dann in einer energischen Aufräumaktion schliesslich in irgendeiner überfüllten und chaotischen Schublade.

Ein anderer Grund für Unordnung ist die Anzahl an Dingen, die wir besitzen. Wir alle horten Dinge bei uns Zuhause, die wir eigentlich garnicht brauchen und die unseren Stauraum unnötig verstopfen. 

Gemäss Marie Kondo sollte jeder Gegenstand, den wir besitzen uns Freude bereiten (spark joy) oder zumindest einen wichtigen Zweck erfüllen – so wie der Kochlöffel.

Hier ein paar Dinge, die du sofort ausmisten kannst, um deine Umgebung ein wenig ruhiger und schöner zu machen:

  1. Stifte, die nicht mehr richtig funktionieren
  2. Tassen, die immer als letztes noch im Schrank stehen
  3. Werbegeschenke aller Art
  4. Kosmetik- und Pflegeprodukte, die unbenutzt oder sehr alt sind
  5. Socken mit Löcher
  6. Abgelaufene Lebensmittel
  7. Zeitschriften, Zeitungen und Werbeflyer, die seit Wochen herumliegen, weil du sie vielleicht noch liest
  8. Elektrokabel, die du niergends mehr zuordnen kannst
  9. Abgelaufene Garantien
  10. Gebrauchsanleitungen – diese findest du auch online

Idee 4: Digital Detox

Die Ursprüngliche Funktion von vielen neuen Technologien ist die Vereinfachung unseres Lebens. Mit Suchmaschinen wie Google, Youtube und Pinterest können wir uns schnell und einfach darüber informieren, wie wir einen Knopf an unser neues Kleid wieder annähen und dann stolz darauf sein, dass wir etwas Neues gelernt haben (Nähen ist wirklich nicht so mein Ding). 

Soziale Medien schaffen eine Plattform für kreativen Ausdruck und vereinfachen die Kommunikation mit unseren Liebsten enorm. Soziale Treffen sind leichter zu organisieren als je zuvor – wenn doch nur alle endlich auf den vor 5 Tagen verschickten Doodle in der WhatsApp Gruppe antworten würden.

Reizüberflutung, Ablenkung, Abhängigkeit

Leider ist es inzwischen so, dass Technologien unser Leben nur noch teilweise vereinfachen. Stattdessen erzeugen sie allzu oft eine Reizüberflutung und bringen uns weit weg vom jetzigen Moment und dem Gefühl, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen.

Cal Newport beschreibt in seinem Buch Digital Minimalism ausführlich, dass Technologien wie Social Media, uns vor allem von den wichtigen Fragen des Lebens ablenken. Wir alle sind uns dessen wohl mehr oder weniger bewusst, können aber unseren Umgang mit Social Media und co. nicht so einfach ändern.

Warum? Weil wir schon längst abhängig geworden sind von den Dopaminkicks, die uns diese Plattformen in der Endlosschlaufe liefern.

Wie gelingt der Digital Detox?

Uns radikal von allen Bildschirmen zu verabschieden wird für die allermeisten von uns nicht funktionieren. Das Leben würde dadurch unnötig kompliziert werden und wir würden bei einem radikalen Detox sowieso nicht durchhalten. Unser Gehirn versteht sehr schnell, dass etwas unrealistisch ist und gibt auf. 

Wenn wir alle digitalen Medien aus unserem Leben ausmisten, ohne uns vorher überlegt zu haben, was wir mit der neu geschaffenen Zeit anstellen, entsteht eine Leere und Sinnlosigkeit, die uns nur noch mehr dazu bringt, uns wieder ablenken zu wollen. Die entstandene Lücke muss schnell irgendwie gefüllt werden.

Newport empfiehlt deshalb, zuerst neue sinnvolle Aktivitäten zu finden, bevor wir uns längerfristig von unseren Ablenkungs-Maschinen trennen

Er schlägt vor, alle Technologien, die wir nicht zwingend im Alltag benötigen, zu Beginn 30 Tage wegzulassen. Welche Technologien weggelassen werden sollen (Netflix, Videospiele, Instagram, News-Portale…) muss jeder für sich entscheiden. Diese Tech-freie Zeit nutzen wir dann, um neue und sinnvolle Freizeitaktivitäten zu finden. 

Nach dieser Zeit, können wir dann ganz bewusst eine Technologie nach der anderen wieder zurück in unser Leben lassen. Wichtig ist, dass wir genau festlegen, warum die Technologie in unserem Leben sein soll. Unterhaltung kann dabei natürlich auch ein berechtigter Grund sein. 

Mein digitaler Detox war nicht ganz so strikt und ich habe, ohne den 30-tägigen Detox, beispielsweise einen begrenzten Zeitrahmen festgelegt, in dem ich Youtube Videos schaue. Das führt unter anderem dazu, dass ich mehr Zeit draussen verbringe, mich intensiv mit der Frage nach meinen beruflichen Zielen und mit dem Aufbau meiner Webseite beschäftige.

Hier noch ein paar andere Digital Detox Tipps, die für mich funktionieren:

  • Handy in einer Schublade oder in einem anderen Zimmer aufbewahren, damit es nicht im Sichtfeld ist
  • Notifikationen ausschalten
  • Apps vom Handy löschen
  • Alle Newsletter abmelden, die nicht wirklich einen Mehrwert schaffen
  • Nur noch Leuten folgen, die inspirierend sind und nicht Gefühle wie Eifersucht, Minderwertigkeitskomplexe und FOMO auslösen
  • Mindestens einmal pro Woche den E-Mail Posteingang komplett leeren
  • WhatsApp Gruppen stummschalten
Slow Living

Idee 5: 24 Stunden am Tag Leben

Die Bennett Philosophie

Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, ist es wichtig, unsere freie Zeit mit sinnvollen Aktivitäten zu füllen, damit wir nicht den Eindruck bekommen, unser Leben würde bedeutungslos an uns vorbeirauschen. 

Cal Newport erwähnt in diesem Zusammenhang die Bennett Philosophie. Arnold Bennett fordert uns dazu auf, unsere Zeit ganz bewusst mit Tätigkeiten zu füllen, die für unser Leben eine Bedeutung haben. 

In einem Youtube-Video, das ich kürzlich (ganz bewusst) angeschaut habe, erklärt die Youtuberin Amy Landino Bennetts Theorie anhand einer einfachen Skizze. Wenn wir beispielsweise in einem typischen 8-9 Stunden Job arbeiten, verbringen wir oft nicht nur die geforderten Stunden, die einen Drittel unseres Tages ausmachen, mit Arbeit. Wir bereiten uns auf die Arbeit vor, denken über sie nach, gehen dann erschöpft nach Hause, denken immer noch über die Arbeit nach und müssen uns dann den ganzen Abend von der Arbeit erholen. 

Wir “gönnen” uns sozusagen „Dolce far niente“,  weil wir einen anstrengenden Tag hatten. 

Dieses süsse Nichts-Tun ist aber leider nicht so süss, wie wir denken. Meistens endet es auf dem Sofa mit halbherzigem Netflix Binge-Watching oder endlosem Scrollen auf Social Media, was dazu führt, dass wir uns noch erschöpfter und gestresster fühlen. Es fühlt sich dann so an, als würden unsere Tage nur aus Arbeit bestehen.

Gemäss Bennett leben wir ein erfülltes und bewusstes Leben, indem wir klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit setzen und unsere Freizeit mit aktiven Tätigkeiten füllen, statt nur zu konsumieren. Auch wenn es im ersten Moment schwerfällt; wenn wir nach einem Arbeitstag noch einen langen Spaziergang machen, meditieren, an unserem DIY-Projekt oder unserem Blog arbeiten, fühlen wir uns anschliessend viel entspannter und ruhiger, als wenn wir einfach passiv “nichts tun”. 

Mit der Philosophie von Bennett schliesst sich der Kreis zur Achtsamkeit im Alltag. Es geht darum, jeden Moment bewusst zu leben und so vom anderen abzugrenzen. Bewusst bei der Arbeit sein, bewusst entspannen, bewusst konsumieren. Wir fühlen uns weniger gestresst, entschleunigt und der Tag scheint plötzlich mehr Stunden zu haben.

Zusammenfassung

Slow Living heisst also vor allem im Moment sein und sich bewusst werden, dass wir jeden Tag 24 Stunden zur Verfügung haben, die wir mit sinnvollen Tätigkeiten füllen können. 

Wenn wir uns zu sehr in Gedanken verlieren oder ablenken, entsteht der Eindruck, dass die Zeit an uns vorbeirauscht und am Ende des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres, des Lebens fragen wir uns, wo die Zeit geblieben ist.  

So schaffen wir es, im Moment zu bleiben und unser Leben zu entschleunigen:

  • Gedanken und Gefühle beobachten statt sie zu bewerten (“Wie?” statt “Warum?”)
  • Einen Gegenstand oder Alarm festlegen, der daran erinnert, achtsam zu sein
  • Trennung von allem, das zu sehr ablenkt und Stress verursacht. Sowohl Dinge, wie auch Technologien
  • Jeden Abend kurz den Tag reflektieren

Ich hoffe, dass mein Beitrag dir den einen oder anderen hilfreichen Anstoss zur Entschleunigung gegeben hat und freue mich über dein Feedback. 

Liebe Grüsse

Dolores

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1 Kommentar

  1. Danke für deine Inspirationen zum Thema Slow Living. 😊