Der Grund, warum du deine Ziele nicht erreichst

Hast du es satt, dich im Kreis zu drehen, wenn es um deine Ziele geht? Hast du dich vielleicht schon damit abgefunden, dass du niemals so fit, so reich, so erfolgreich oder so organisiert sein wirst, wie du es gerne möchtest?
Ich fühle mit dir – und nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Zielerreichung bin ich überzeugt davon, dass du weder zu faul noch zu untalentiert bist, um das zu erreichen, was du dir wünschst. Das, was dich an der Zielerreichung hindert, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nichts mit deinem Wohnort oder der (fehlenden) Zeit zu tun.
In diesem Beitrag erfährst du, woran es wirklich liegt, dass du deine Ziele noch nicht erreicht hast.
AB- UND AUFWÄRTSSPIRALEN
Wenn uns etwas nicht gelingt, sinkt unsere Stimmung und wir fühlen uns schlecht. Wir haben das Gefühl, dass wir sowieso nichts richtig machen können und Talent etwas ist, was anderen Menschen vorbehalten ist. Oft ist dann auch noch das Wetter schlecht, wir verbrennen uns die Zunge am heissen Kaffee und verpassen dann auch noch unseren Bus – Wir stecken mitten in der Abwärtsspirale.
Aus dieser Stimmung heraus ist es natürlich sehr schwierig, motiviert an Dingen zu arbeiten, die uns unseren Zielen näher bringen. Entweder versuchen wir es gar nicht mehr, oder wir scheitern erneut und bestärken damit unsere Vermutung, dass wir sowieso nicht schaffen, was wir uns vorgenommen haben.
Die Spirale geht weiter abwärts und wir eignen uns eine Verlierermentalität an.
Glücklicherweise kann die Spirale auch auf die andere Seite drehen. Um in diese Aufwärtsspirale hineinzukommen, braucht es, wie bei der Abwärtsspirale, oft nur ein entscheidendes Ereignis. Auf diesem bauen sich dann weitere positive Ereignisse fast wie von selbst auf.

DER GEWINNER EFFEKT
Wie schaffen wir es nun, den Einstieg in die Aufwärtsspirale zu schaffen?
Wir müssen uns selbst die Chance geben, erfolgreich zu sein. Wenn wir das schaffen, können wir uns nach und nach eine Gewinnermentalität antrainieren und vom Gewinner Effekt profitieren.
WAS VERSTEHT MAN UNTER DEM GEWINER EFFEKT?
Ian Robertson beschreibt diesen Effekt in seinem Buch The Winner Effect anschaulich am Beispiel vom ehemaligen US-Boxprofi Mike Tyson. Tyson war eine Zeit lang im Gefängnis und als er wieder mit dem Boxen anfangen konnte, haben seine Manager ihn bewusst gegen schwächere Gegner boxen lassen. Auf diese Weise gewann er die ersten Boxkämpfe innerhalb weniger Minuten.
Das Ziel war, dass Tyson sich so wieder an das Gewinnen gewöhnen konnte, sich also eine Gewinnermentalität aneignete, die ihm später half, auch gegen stärkere Gegner zu gewinnen. Der Plan seines Managements funktionierte.
Ein anderes Experiment, das Robertson in seinem Buch beschreibt, ist ein etwas unethisches Experiment mit Mäusen.
Forscher liessen zwei Mäuse gegeneinander kämpfen. Allerdings waren die Bedingungen nicht für beide Mäuse gleich. Einer Maus wurden sedierende Substanzen verabreicht und der anderen nicht. Natürlich hatte die Maus unter Drogeneinfluss keine Chance zu gewinnen.
Interessant war, dass die Maus, die der ersten Kampf unter Drogeneinfluss verloren hatte, auch die weiteren Kämpfe im Normalzustand tendenziell verlor und die Gewinner-Maus tendenziell alle weiteren Kämpfe gewann.
Wenn wir gewinnen, verändert sich unsere gesamte Energie. Es werden Glückshormone ausgeschüttet, die dazu führen, dass wir uns selbstbewusster, motivierter und stärker fühlen. Das macht es einfacher, immer und immer wieder zu gewinnen und die positive Energie zu verstärken.
Wenn wir erst einmal das Gefühl des Gewinnens gespürt haben, kann eine Aufwärtsspirale entstehen. Mit einer positiven Energie ist es einfacher zu gewinnen und der weitere Gewinn verstärkt wieder das positive Gefühl.

NEGATIVE GLAUBENSSÄTZE
Der wichtigste Grund, warum wir immer wieder in Abwärtsspiralen stecken bleiben, sind negative Glaubenssätze.
Es ist völlig normal, dass uns etwas mal nicht gelingt, das Dinge nicht so laufen, wie wir es gerne hätten und wir uns nicht jeden Tag gleich motiviert fühlen.
Problematisch wird es, wenn wir von unserem Misserfolg auf unsere Persönlichkeit schliessen und uns negative Dinge über uns selbst erzählen. Vielleicht kommen dir Sätze wie “Ich bin einfach nicht fähig”, “Ich habe es sowieso nicht verdient, erfolgreich zu sein”, “Ich bin einfach zu faul” usw. bekannt vor. Das sind negative Glaubenssätze.
Negative Glaubenssätze entsprechen nicht der Wahrheit. Wahrscheinlich haben wir sie irgendwo (meistens in der Kindheit) mal gehört und wenden sie jetzt fälschlicherweise an, um einen Misserfolg zu erklären.
Das vermeintlich Gute an Glaubenssätzen ist, dass wir uns keine weiteren Gedanken über unsere Zielerreichung machen müssen. Wir sind einfach zu faul. Daran ist nichts zu ändern. Auf diese Weise können wir uns sozusagen auf unserem Glaubenssatz ausruhen und müssen uns nicht mehr anstrengen.
Kurzfristig führt das vielleicht sogar zu Erleichterung. Wir können die grossen Ziele nun endlich loslassen und etwas tun, was für unser faules Wesen angebracht ist. Langfristig werden wir so aber mit Sicherheit nicht glücklich.
DIE THERMOSTAT THEORIE
Wenn wir uns lange genug negative Dinge über uns selbst erzählen, fangen wir irgendwann an, diese Dinge als wahr anzunehmen. Weil wir in der Verlierer-Mentalität sind, bestätigen wir uns selbst auch immer wieder. In der Psychologie nennt man das auch selbsterfüllende Prophezeihung. Wir denken, dass wir bei einer Sache scheitern werden und führen so eine Situation herbei, in der wir tatsächlich nicht das erreichen, was wir uns vorgenommen haben.
Das Selbstbild, dass wir uns durch unsere negativen Glaubenssätze angeeignet haben, setzt sozusagen unseren inneren Thermostat.
Ein Thermostat, der auf 17 Grad eingestellt ist, wird den Raum immer auf diese Temperatur herunterkühlen – egal ob es draussen heiss oder kalt ist.
Ed Mylett beschreibt in seinem Buch The Power of One More, dass es in unserem Leben genau so ist, wie mit dem zu tief eingestellten Thermostat. Auch wenn wir es eigentlich gerne warm hätten, werden wir uns immer nur die Temperatur gönnen, die wir glauben verdient zu haben.
Unser Selbstbild regelt unsere Gedanken und unsere Handlungen. Äussere Umstände haben nur einen sehr geringen Einfluss darauf, ob wir ein Ziel erreichen oder nicht. Entscheidend ist unsere innere Haltung.
Wenn unser Thermostat zu tief eingestellt ist, wird er auch herunterkühlen, wenn die Temperatur im Raum eigentlich sehr angenehm ist. Auf unser Leben übersetzt bedeutet das, dass wir auch mit den besten Strategien und Fähigkeiten unsere Ziele nicht erreichen können, weil wir immer wieder etwas finden werden, das uns zurückhält.
Wenn du beispielsweise fitter werden möchtest, aber die Überzeugung hast, dass du dafür viel zu faul und zu schwach bist, wirst du immer wieder eine gute Ausrede finden, um nicht joggen zu gehen. Der Fuss schmerzt, das Wetter ist schlecht, die Turnschuhe sitzen nicht so gut. Auch wenn du dein Fitness-Level zu Beginn steigern kannst, wirst du Wege finden, dich wieder auf dein altes Level zu bringen.
Ein innerer Thermostat, der auf 30 Grad eingestellt ist, wird hingegen immer dafür sorgen, dass du deine Ziele erreichst.

Realistische Ziele setzen
Damit wir in eine Gewinner-Mentalität hineinkommen und unseren inneren Thermostat auf die richtige Temperatur bringen, ist es entscheidend, dass wir uns selbst gewinnen lassen. Wir selbst müssen zu unseren strategischen Managern werden, die für uns einfache Ziele aussuchen. Ziele, die wir erreichen können.
Wenn wir beispielsweise das grosse Ziel haben, aus unserem Hobby ein Business zu machen, das uns reich macht, sind wir wahrscheinlich erst mal überwältigt. Entweder melden sich von Anfang an die negativen Glaubenssätze zu Wort und lassen uns gar nicht erst starten (“das ist ja sowieso total unrealistisch”) oder wir setzen uns zu viele oder zu grosse Ziele, die wir gar nicht erreichen können.
Grosse Ziele lassen sich meistens nicht über Nacht erreichen.
Um zu gewinnen, braucht es kleine und machbare Ziele. Starte mit einem Monatsziel, das sich für dich machbar anfühlt. Brich es dann auf vier Wochen herunter. Was musst du jede Woche erreichen, um dein Ziel zu erreichen? Werde dann noch konkreter und frag dich, was du täglich tun kannst, um deinem Ziel näher zu kommen.
Nehmen wir an, du möchtest eine bestimmte Summe Geld sparen bis Ende Monat. Du müsstest also jede Woche einen Viertel des Betrags sparen. Was kannst du nun jeden Tag dafür tun, damit Ende Woche Geld übrig bleibt? Vielleicht kochst du einmal mehr zu Hause statt in der Mensa zu essen, oder du machst mit deiner Freundin einen Spaziergang, statt in ein Kaffee zu sitzen.
So kannst du jeden Tag etwas einfaches dafür tun, um ein Erfolgserlebnis zu haben.
Diese einfachen Erfolgserlebnisse führen dazu, dass du aufhörst, dich im Kreis zu drehen, wenn es um deine Ziele geht. Du beweist dir stattdessen regelmässig, dass du Dinge erreichen kannst, die du dir vornimmst.
Auf diese Weise bleibst du in der Aufwärtsspirale und gibst nicht gleich auf, wenn etwas schief geht oder du mal nicht so motiviert bist.
Egal, was du erreichen möchtest – es gibt sicher etwas, das du bereits heute dafür tun kannst und worauf du stolz sein kannst.
Liebe Grüsse
Dolores
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